Fliegerhorst/Trabergelände

Schätze auf unserem Fliegerhorst


Warum uns die Flächen am Fliegerhorst nicht egal sind

Unser Motto ist „global denken, lokal handeln“. Es geht nicht nur um den Amazonas-Regenwald oder die sibirische Tundra, sondern auch um Gebiete vor unserer Haustür. Folglich können wir nicht nur von anderen erwarten, dass sie wichtige Gebiete schützen, sondern wir müssen es auch selbst tun. 

Das FFH-Gebiet auf dem Fliegerhorstgelände ist so ein Gebiet. Die mageren Mähwiesen sind ein Hort der Artenvielfalt und sie binden viel Kohlenstoff, d.h. sie helfen bei der Begrenzung des Klimawandels. Das gilt auch für die Flächen des Trabergeländes, die zwar außerhalb des FFH-Gebietes liegen, sich aber ansonsten nicht wesentlich von diesen unterscheiden. 

Die derzeit in Planung befindliche Bebauung würde die ökologische Funktion des Trabergeländes und sehr wahrscheinlich auch von Teilen des FFH-Gebietes beeinträchtigen. Die Naturschutzbehörden werden im Rahmen der Gesetzgebung den Schutz gewährleisten.

Wir als Bürgerinitiative treten dafür ein, dass man die Wertigkeit des Geländes für Arten-, Klima-, Natur- und damit auch Menschenschutz würdigt anstatt es zu zerstören, um noch mehr Wachstum, noch schneller, mit noch mehr Verkehr zu bekommen.

Warum die Flächen am Fliegerhorst so wichtig und schützenswert sind:

  1. Bei den Fliegerhorst-Flächen handelt es sich um eines der wenigen großflächigen Vorkommen von artenreichen Flachland-Mähwiesen in der Münchner Schotterebene. Solche Wiesen sind sehr selten geworden – deutschlandweit haben wir bereits über 90 % verloren. Mit den Wiesen verschwinden auch die Tierarten, die dort leben.
  2. Abgesehen von der Südumfahrung stellen die Fliegerhorst-Flächen einen zusammenhängenden Lebensraum dar, der sich durch eine weitestgehend intakte Natur und große Biodiversität auszeichnet.
  3. Der Landkreis Fürstenfeldbruck ist – nach dem Landkreis München – bereits der mit Abstand am dichtesten besiedelte Landkreis Bayerns. Umso wichtiger sind die noch vorhandenen, zusammenhängenden Freiflächen.
  4. Die Flächen sind ein Refugium für gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Feldlerche, Großer Brachvogel und verschiedene Fledermausarten.
  5. Freiflächen bieten Schutz vor Wetterextremen wie heißeren, trockeneren Sommern und Starkregenfällen, die im Zuge des Klimawandels häufiger auftreten werden. Sie dienen als Luftfilter, Wasserspeicher und binden Kohlenstoff.
  6. Wir profitieren von den Ökosystemleistungen, die solche Gebiete bereitstellen:
    Der Reichtum an Insekten sorgt für viele Bestäuber unserer Obst- und Gemüsepflanzen; die vielen verschiedenen Pflanzen sorgen für gesunde Böden, die unser Wasser filtrieren, Kohlenstoff binden und Sauerstoff produzieren, um nur einige Beispiele zu nennen. 
  7. Artenvielfalt macht resilient (Widerstandsfähig gegenüber Störungen), wodurch die Ökosystemleistungen dauerhaft erhalten bleiben. Weltweit hängt die Hälfte der Wirtschaftsleistung von Ökosystemleistungen ab.

Diese Flächen sind also aus gutem Grund FFH-Gebiet und genießen dadurch einen hohen Schutzstatus. Auch die Flächen des Trabergeländes, die nicht unter das FFH-Gebiet fallen, sind als Mäh-Wiesen unter besonderen Schutz gestellt und den bisher ausgewiesenen FFH-Flächen gleichwertig. Es geht uns nicht um ein „Entweder/Oder“: Naturschutz heißt auch Menschenschutz.

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