Internationaler Tag des Brachvogels

World Curlew Day

Heute am 21.04. ist der internationale „Tag des Brachvogels“. Diesen gibt es seit 2017 und soll international auf die Gefährdung des Brachvogels aufmerksam machen. Denn die meisten Gefährdungsursachen sind stark mit unseren menschlichen Aktivitäten verknüpft.

Damit der Brachvogel auch auf lange Sicht bei uns in Bayern als Brutvogel erhalten bleibt, brauchen wir wirksame politische Maßnahmen und ein Umdenken der Bevölkerung. Wichtig ist daher eine extensivere Landwirtschaft in Wiesenbrütergebieten , mehr potenzieller Lebensraum und die störungsarme Brut und Jungenaufzucht.

Fliegerhorst Brachvogel im Flug

Was hat das mit Maisach zu tun?

2022 ereignete sich eine vogelkundliche Sensation: einige Paare des vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogels zum Brüten auf den nicht frei zugänglichen Flächen des Fliegerhorstes niedergelassen. Zwei Paaren gelang es, insgesamt drei Küken großzuziehen – eine bestandserhaltende Anzahl! In Bayern ist es das zweite Gebiet überhaupt, in das der Brachvogel nach über 30 Jahren zurückgekehrt ist, nachdem er verschwunden war.

Auf den Flächen des Fliegerhorstes brüten aber auch andere mittlerweile selten gewordenen Wiesenbrüter wie die Feldlerche und der Kiebitz.

Warum sind die Flächen auf dem Fliegerhorst so wertvoll?

Bei den Fliegerhorst-Flächen handelt es sich um eines der wenigen großflächigen Vorkommen von artenreichen Flachland-Mähwiesen in der Münchner Schotterebene. Solche Wiesen sind sehr selten geworden – deutschlandweit haben wir bereits über 90 % verloren. Mit den Wiesen verschwinden auch die Tierarten, die dort leben. Die Flächen sind FFH-Gebiet und genießen dadurch einen hohen Schutzstatus.

Was kann ich tun um die Wiesenbrüter zu schützen?

  • Die Wiesenbrütergebiete nicht betreten, insbesondere die Wiesen an der Südumfahrung.
  • Hunde an die Leine nehme.
  • Erzählen Sie Freunden und Bekannten von der Sensation.
  • Spenden Sie an die Naturschutzverbände.
  • Machen Sie mit bei uns – wir freuen uns über neue Mitglieder!

Was passiert in der Gemeinde an Schutzmaßnahmen?

Zusammen mit dem LBV beobachten wir von „Maisach lebenswert“ engmaschig das Brutgeschehen auf dem Fliegerhorst. Wir setzen uns auch für ein vernünftiges Mähkonzept ein, bei dem die Mahd erst später im Jahr erfolgt.

Die baulichen Planungen der Gemeinde Maisach und der Stadt Fürstenfeldbruck auf dem Areal des Fliegerhorsts bereiten uns allerdings Sorgen: Auf den Flächen der derzeitigen BMW Driving Experience soll das sogenannte Biodrom entstehen und auf dem Trabergelände sind Sportplätze mit Flutlichtanlage und Schulen geplant. Damit würde von Süden und von Norden her direkt bis an die Grenzen des Schutzgebiets gebaut werden. Diese Projekte würden neben jahrelanger Bautätigkeit, flächendeckender Erschließung mit viel Verkehr und einer größeren Zugänglichkeit des Areals vor allem auch eine sogenannte Kulissenwirkung durch die Gebäude mit sich bringen. Da die Brachvögel weitläufige Offenlandschaften brauchen, reagieren sie sehr sensibel auf zu nahegelegene Gebäude oder Waldränder. Diese nehmen ihnen den Weitblick auf mögliche Fressfeinde. Deshalb ist es fraglich, ob die Tiere nach eine umliegenden Bebauung das Areal weiter nutzen werden oder den Standort wieder aufgeben. Bei den derzeitigen Planungen ist die Zukunft des Großen Brachvogels auf dem Fliegerhorst daher leider sehr ungewiss. 

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