Artenschutz im Garten

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die fortschreitende Versiegelung der Landschaft wird der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen knapp. Manchen Arten gelingt es, sich an neue Lebensräume anzupassen, so war z.B. die Amsel vor 100 Jahren noch ein nahezu reiner Waldbewohner und ist heute aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken. Andere Arten haben es jedoch schwerer und benötigen unsere Unterstützung, wenn sie sich im Garten ansiedeln sollen. Durch die Schaffung ökologischer Nischen können wir dort einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Wie das gelingen kann, erfahrt ihr hier:
- Überwiegend auf einheimische Pflanzenarten setzen.
Unsere Insekten sind an diese angepasst und häufig auf bestimmte Arten spezialisiert. Die Raupen des prächtigen Schwalbenschwanzes, der in seinem Bestand als gefährdet gilt, bevorzugen z.B. Doldengewächse wie wilde Möhre, Dill, Liebstöckel oder Fenchel. - Eine Blumenwiese anlegen, die nur zweimal im Jahr oder zumindest jeweils nur in Teilbereichen gemäht wird.
- Wilde Ecken schaffen.
Bereiche mit Wildkräutern, Brennnesseln und Disteln bieten z.B. Nahrung für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten. - Steinhaufen / Bereiche mit Sand anbieten.
Wärmeliebende Insekten und Eidechsen finden in den Steinen Unterschlupf, viele Wildbienenarten bauen ihre Brutzellen im sandigen Boden. - Wasserflächen sind für jeden Garten ein ökologischer Zugewinn.
Schon in einem kleinen Gartenteich stellen sich Libellen ein, mit etwas Glück wandern auch Molche und andere Amphibien zu. - Totholz im Garten belassen und aufschichten.
Es bietet Unterschlupf, Nahrung und Baumaterial für eine Vielzahl von Arten. - Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten schaffen.
Nistkästen für verschiedene Vogelarten anbieten, Laubhaufen im Winter im Garten belassen, Igel freuen sich auch über ein eigens für sie bereitgestelltes Quartier.
Wenn wir diese Maßnahmen erfolgreich umsetzen, werden sich bald bisher nicht beobachtete Arten in unserem Garten einstellen. Das könnte z.B. die nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Weinbergschnecke sein. Sie ernährt sich überwiegend von verwelkten Pflanzenteilen und Algenbewüchsen und stellt somit auch für Gemüsegärtner keine Konkurrenz dar.

Gärten spielen überdies eine Rolle als sogenannte Trittsteinbiotope. Diese können helfen, die Abstände zwischen größeren, in sich geschlossenen Ökosystemen zu überbrücken und wirken damit dem Artenschwund entgegen.