Gartentipp August

Lichtverschmutzung im Garten

Seit Jahren werden unsere Nächte immer heller. Aufwendige Beleuchtungstechnik an Gebäuden und Straßen, aber auch in Parks und Gärten lässt die Nacht beinahe zum Tag werden. Was vordergründig vielleicht ein Sicherheitsbedürfnis bedient, wird für viele nachtaktive Tiere zur tödlichen Falle. So kreisen Nachtfalter oft stundenlang und bis zur totalen Erschöpfung um künstliche Lichtquellen, da sie diese für Mondlicht halten, an dem sie sich normalerweise orientieren. Viele der nachtaktiven Insekten sind auch Bestäuber unserer Zier- und Nutzpflanzen und fallen durch die Lichtverschmutzung als solche aus. Der Physiker und Lichtexperte Manuel Philipp bringt es auf den Punkt:

„Gärten sind ökologische Kleinode. Aber mit Licht macht man nachts einen Teil dessen, was man tagsüber geschaffen hat, wieder kaputt.“

Was können wir konkret tun, um die Lichtverschmutzung im Garten zu reduzieren?

  • Die sehr beliebten und vermeintlich umweltfreundlichen solarbetriebenen Dekoleuchten für Balkon und Garten sind für viele Tierarten problematisch. Sie strahlen in alle Richtungen, locken insbesondere Insekten an, stören aber auch andere nachtaktive Tiere wie Igel und Fledermäuse. Ihre Lichtintensität ist vergleichsweise hoch. Laut einer Veröffentlichung des NABU kommen bei Kugelleuchten bis zu 30 Lux am Boden an. Die Lichtintensität einer Vollmondnacht liegt im Vergleich dazu bei nur 0,1 bis 0,3 Lux.
  • Falls auf Außenbeleuchtung nicht verzichtet werden kann, sollte sie ab einer bestimmten Uhrzeit ausgeschaltet oder zumindest gedimmt werden.
  • Bei Bewegungsmeldern auf das eingestellte Zeitintervall achten
  • LED-Lampen sind häufig zu hell eingestellt. Besser als weißes Licht ist gelbliches Licht geeignet. Es zieht Insekten weniger stark an und wird auch vom Menschen als angenehmer empfunden.

Bei relativer Dunkelheit im Garten können wir auch die faszinierende Schönheit des Sternenhimmels besser wahrnehmen. Für begeisterte Sternengucker hier ein Link zu einem Sternenpark, der gleichzeitig ein Lichtschutzgebiet ist: Sternenpark Winkelmoosalm

Ebenfalls als Sternenpark anerkannt ist das Biosphärenreservat Rhön, das auf seinem Plakat dazu auffordert, mehr Dunkelheit zu wagen.

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